Freitag, 28. Oktober 2016

Die letzten zwei Monate bin ich mal wieder durch meine persönliche Hölle der Ignoranz und Lustlosigkeit gewandert. Meist mehr wie ein Zombie als ein menschliches Wesen habe ich mich meinen Träumen hingegeben.
Wer selbst diese Probleme hat versteht, warum zwei Monate vergehen mussten, bis ich wieder halbwegs klar im Kopf bin. Es ist nicht so, dass ich nichts gemacht hätte, doch teilen konnte ich diese Gedanken mit niemanden. Jetzt kann ich es aber. In meinen folgenden Posts werdet ich näher auf die Dinge eingehen, die ich gelernt habe. Doch jetzt will ich erst einmal versuchen zu beschreiben, wie es sich anfühlt, wenn Depressionen einen befallen.
 Früher habe ich diese Phasen nie erkannt, bis ich drinnen gefangen war. Das hat sich geändert. Wenn es beginnt merke ich einen Druck in der Brust. Jede Person, der ich begegne ist eine Last für mich. Dabei will ich auch nicht alleine sein. Also versuche ich so viele fröhliche Erlebnisse zu haben, wie ich zeitlich schaffe. Ganz nach dem Motto viel hilft viel. Doch egal, ob ich etwas mache, was ich liebe, jemanden treffe, den ich mag oder gar einzigartige Erlebnisse habe, der Druck lässt nicht nach. Ich kämpfe gegen das Wasser an, welches mich hinunter zieht. Doch irgendwann versagt meine Kraft und ich sinke. Ich spüre wie die Wellen der Ereignisse mich im Wasser bewegt, doch alles ist abgestumpft. Unfähig zu sagen, wo oben und unten ist, vertraue ich auf die Zeit, dass sie mich irgendwann wieder an die Oberfläche bringt. Bis dahin mache ich das, was ich kann. Manchmal bin ich der Oberfläche so nahe, dass ich nach ihr greife. Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr trocken eure Handinnenseite sanft auf eine ruhende Wasseroberfläche legt und ihr spürt, wie das Wasser sich an euch hochzieht? Genauso fühlt es sich an, wenn ich fast an der Oberfläche ankomme. Jedoch werde ich ständig wieder hinunter gezogen und verliere wieder die Orientierung.
Die seltenen glücklichen Momente, wo ich die Oberfläche durchbreche und manchmal sogar auf ein Boot komme, fühlen sich so an wie ein Tag am Meer. Wunderschön, doch mit Salz auf den Lippen, das einen an die Tiefe des Meeres erinnert, die einen jederzeit verschlingen kann.
Ich hoffe diese Darstellung ist einigermaßen verständlich. Es gibt viele Künstler, die versuchen Bilder zu malen über diesen Zustand. Bisher habe ich nichts gefunden, was es im ganzen Beschreiben kann. Alle Darstellungen, Beschreibungen und Erklärungen sind nichts verglichen zum Gefühl. Nur jemand, der das selbst durchlebt hat, kann es wirklich verstehen, doch das wünsche ich niemanden. Niemand sollte sich so fühlen müssen.

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