Montag, 19. Dezember 2016

Pandora

Man sagt immer, dass man das Leid brauch um das Glück und die Freude zu sehen. Niemand hat mir gesagt,  dass man nach einer Weile Angst vor dem Guten hat, doch genauso fühle ich mich inzwischen. Jedes Mal, wenn ich denke "ja, mir geht es endlich wieder gut" oder "das war ein schöner Tag" leide ich am nächsten Tag. Fast bin ich so weit zu sagen, dass ich auf das Glück verzichte, damit ich nicht mehr so Leiden muss. Ich habe es geschafft mein Leid und meine Unsicherheiten in eine Box in meinem Herz zu verschließen, aber all meine Mitmenschen sind gewillt diese Box aufzureißen, nur um zu sehen wie die Monster darin mich zerstören. Bitte lasst es sein. Ich will sie einfach nur verschließen und dort lassen. Ich fühle mit Pandora mit.

Samstag, 12. November 2016

Familie

Was ist, wenn die Personen, die dir am nächsten sind, dir nicht das geben können was du brauchst?
Was ist, wenn deine Eltern dir nicht helfen sondern dich runter ziehen?
Wie gehst du damit um?
Distanzierst du dich von ihnen?
Ignorierst du es?
Oder versuchst sogar mit ihnen darüber zu reden? Was ist, wenn reden nichts bringt?
Meine Eltern haben keine Ahnung von mentaler Unterstützung. Sie verstehen leider nicht meine Erklärungen, wie ich mich fühle und was ich brauche.
Sie verstehen mich nicht. Viellecht versuchen sie es nicht mal, oder sie sind mir so unähnlich, dass sie es nicht nachempfinden können. Aber es macht mich kaputt - auf mehr weißen als es sollte.
Ich brauche ihre mentale Unterstützung, ihre Liebe und ihr Vertrauen. Ich glaube an das Wesen einer jeden Familie. Blut ist doch dicker als Wasser! Leider ist es auch undurchsichtig und hinterlässt einen schlechten Nachgeschmack...

Donnerstag, 3. November 2016

Neid und Eifersucht

Neid ist einer der größten Sünden, denen man verfallen kann. Was ist, wenn sie in einer Freundschaft auftritt? Wie soll man bitte damit umgehen?
Ich bin umgeben von wundervollen Menschen, einer talentierter, sportlicher und schöner als der Andere. Natürlich kenne ich auch ihre Markel und Probleme. Das hat mir bisher immer dabei geholfen mit diesen Personen befreundet zu sein, aber nun nicht mehr. Immer mehr Groll steigt in mir auf, wenn ich von bestimmten Personen ihr Eigenlob mitbekomme. Wobei ich glaube selbst das würde ich noch ertragen, wenn diese Personen mich wenigstens genauso unterstützen würden, wie ich sie...


Dies habe ich Anfang September geschrieben. Inzwischen kann ich einigermaßen mit der Person umgehen. Meine Lösung war so einfach, wie sie schmerzhaft war:
Ich musste mich von Ihr distanzieren.
Dennoch bin ich immer wieder eifersüchtig auf sie und hasse mich dafür, da ich weiß, dass das einfach mein mangelndes Selbstbewusstsein ist, dass sich da meldet, und die Tatsache, dass ich zur Zeit so wenig erlebe.
Die Schuld für meine Gefühle ist leider auch mit Ihrem Verhalten zu Begründen, denn sie hat keine Ahnung was Freundschaft ist. Oder vielleicht sollte ich lieber sagen, dass jeder eine andere Definition von Freundschaft hat und ihrer fehlt ein Teil der für mich elementar ist: Mitgefühl und sich umeinander Sorgen. Einmal war sie krank während wir gemeinsam unterwegs waren. Ich habe sie immer wieder gefragt, ob ich was für sie tun kann oder habe ihr etwas vorgeschlagen, was ihr Wohlergehen etwas hätte steigern können. Auf meine Bemühungen antwortete sie genervt, ich solle mich nicht um sie kümmern. Das sei doch normal oder hätte sie sich noch nie Sorgen um eine Freundin gemacht , war meine Frage, die sie ernst verneinte. Das ist nur ein Beispiel, in den ich herausgefunden habe, warum dies keine Freundschaft nach meiner Definition ist und die einzige Möglichkeit mich (und sie) nicht selbst zu verletzen war nun mal Distanz schaffen. Wenn jemanden eine andere Möglichkeit einfällt, würde ich mich über einen Kommentar sehr freuen. Jeder Versuch, solch ein Problem anders zu lösen, ist bisher fehl geschlagen. Aber in meiner Verfassung muss ich erstmal lernen mit mir selbst klar zu kommen und mich zu lieben, bevor ich mich in eine Freundschaft stürzen kann, die mich in Stücke reißt, wie ein Balloon der mit  Wasser gefüllt wird. Irgendwann platzt er und das wird eine Sauerei geben.


Sonntag, 30. Oktober 2016

Bewerbungen

Gibt es eigentlich schlimmere Lügen als eine Bewerbung?
Wir sollen uns selbstsicher und zuversichtlich an die Firma verkaufen. Ich habe diesen Job und diese Firma gewählt, weil es meine Bestimmung war, blah, blah, blah. In Wahrheit hat man einfach Prioritäten und Bedingungen unter denen man lebt und wegen den man keine andere Wahl hat, als sich für die jeweiligen Firmen zu bewerben. Oder man steckt in meiner Haut und weiß nicht mit Sicherheit, was für einen selbst der perfekte Job ist. Kein Wunder bei der heutigen Auswahl an Spezialisierungen und fancy Namen. Das andere Problem ist die Unsicherheit mit sich selbst. Wir verändern uns ständig und wissen auch nicht was der nächste Tag bringt. Wie sollen wir dann unsere Interessen, Hobbys, Fähigkeiten und Talente in einer Bewerbung präsentieren, ohne dabei die gesamte Lebensgeschichte zu erzählen? Es ist unmöglich! Oh und wie soll man eine Bewerbung schreiben ohne vor Arroganz zu zerfließen, die scheinbar überall verlangt wird? 

Am liebsten Würde ich mein Anschreiben folgendermaßen formulieren:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich weiß nicht, ob ich für diesen Job geeignet bin. Woher soll ich das auch wissen, wenn ich ein Leben lang auf einen sicheren Job getrimmt wurde und das kann man von Maskenbild ja nicht gerade behaupten. Doch ich weiß eins, diese Sicherheit hat mich kaputt gemacht. Ich brauche Flexibilität, Kreativität und Menschen um mich herum. Nichts interessiert mich mehr als die menschliche Fantasie und die Fähigkeit, diese anderen Menschen zu zeigen, sei es durch Sprache, Bilder, Theater oder Musik. Ich will ein Teil einer Welt sein, die es anderen ermöglicht ihren Horizont zu erweitern oder sich einfach nur mal Unterhalten zu lassen. Deshalb will ich im Theater arbeiten. Jedoch weiß ich genau, dass die Suche nach dem richtigen Job so ist, wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Und kreativ Arbeiten wollen viele. Wahrscheinlich sind die meisten auch besser als ich oder besitzen vielleicht sogar das Selbstbewusstsein nicht daran zu Zweifeln, dass man zu unbegabt für den Beruf ist. Ich besitze dieses Selbstbewusstsein nicht. Jedoch denke ich, dass trotz meiner Zweifel dieser Beruf es Wert ist sich zu überwinden und ihn zu erlernen, komme was wolle. Wenn Sie denken, ich könnte zu ihnen passen, würde ich mich freuen, wenn wir das in einem persönlichen Gespräch herausfinden könnten. Viele Grüße... 

Aber ich will den Job wirklich haben, also verwende ich altbekannte, gesellschaftlich akzeptierte Formulierungen und stelle mich als die Perfekte Person da, die ich nicht bin. Hoffentlich wissen die Personalleiter wie weh das tut, sich für jemand anderen ausgeben zu müssen.

Freitag, 28. Oktober 2016

Die letzten zwei Monate bin ich mal wieder durch meine persönliche Hölle der Ignoranz und Lustlosigkeit gewandert. Meist mehr wie ein Zombie als ein menschliches Wesen habe ich mich meinen Träumen hingegeben.
Wer selbst diese Probleme hat versteht, warum zwei Monate vergehen mussten, bis ich wieder halbwegs klar im Kopf bin. Es ist nicht so, dass ich nichts gemacht hätte, doch teilen konnte ich diese Gedanken mit niemanden. Jetzt kann ich es aber. In meinen folgenden Posts werdet ich näher auf die Dinge eingehen, die ich gelernt habe. Doch jetzt will ich erst einmal versuchen zu beschreiben, wie es sich anfühlt, wenn Depressionen einen befallen.
 Früher habe ich diese Phasen nie erkannt, bis ich drinnen gefangen war. Das hat sich geändert. Wenn es beginnt merke ich einen Druck in der Brust. Jede Person, der ich begegne ist eine Last für mich. Dabei will ich auch nicht alleine sein. Also versuche ich so viele fröhliche Erlebnisse zu haben, wie ich zeitlich schaffe. Ganz nach dem Motto viel hilft viel. Doch egal, ob ich etwas mache, was ich liebe, jemanden treffe, den ich mag oder gar einzigartige Erlebnisse habe, der Druck lässt nicht nach. Ich kämpfe gegen das Wasser an, welches mich hinunter zieht. Doch irgendwann versagt meine Kraft und ich sinke. Ich spüre wie die Wellen der Ereignisse mich im Wasser bewegt, doch alles ist abgestumpft. Unfähig zu sagen, wo oben und unten ist, vertraue ich auf die Zeit, dass sie mich irgendwann wieder an die Oberfläche bringt. Bis dahin mache ich das, was ich kann. Manchmal bin ich der Oberfläche so nahe, dass ich nach ihr greife. Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr trocken eure Handinnenseite sanft auf eine ruhende Wasseroberfläche legt und ihr spürt, wie das Wasser sich an euch hochzieht? Genauso fühlt es sich an, wenn ich fast an der Oberfläche ankomme. Jedoch werde ich ständig wieder hinunter gezogen und verliere wieder die Orientierung.
Die seltenen glücklichen Momente, wo ich die Oberfläche durchbreche und manchmal sogar auf ein Boot komme, fühlen sich so an wie ein Tag am Meer. Wunderschön, doch mit Salz auf den Lippen, das einen an die Tiefe des Meeres erinnert, die einen jederzeit verschlingen kann.
Ich hoffe diese Darstellung ist einigermaßen verständlich. Es gibt viele Künstler, die versuchen Bilder zu malen über diesen Zustand. Bisher habe ich nichts gefunden, was es im ganzen Beschreiben kann. Alle Darstellungen, Beschreibungen und Erklärungen sind nichts verglichen zum Gefühl. Nur jemand, der das selbst durchlebt hat, kann es wirklich verstehen, doch das wünsche ich niemanden. Niemand sollte sich so fühlen müssen.

Donnerstag, 8. September 2016

Vielleicht sollten wir nicht alles gleich bewerten?

Glück oder Pech?
Schicksal oder Zufall?
Fluch oder Segen?
Alles was geschieht hat einen Grund. Was auf dem ersten Blick wie Pech aussieht, kann auf dem Zweiten großes Glück bedeuten.
Ich neige dazu alles gleich zu werten und zu addieren, wobei ich grundsätzlich eine pessimistische Grundeinstellung habe und deswegen hauptsächlich mein Pech sehe. Dieses Jahr betrachte ich bisher zum Beispiel als mein Pechjahr, da ich umziehen musste, weil ich mit meiner Mitbewohnerin nicht klar kam, mir das Bein verstaucht habe und deswegen kaum aufs Eis gehen konnte, zwei meiner Lieblingsketten (eine davon mein Glücksamulett) und meinen Schal verloren habe und ich wegen meiner schlechten Verfassung mein Studium beendet habe und das mit einem riesigen Streit mit einer Kommilitonin. Doch meine Therapeutin hat mir eine neue Sichtweise gezeigt. Was ist wenn diese Dinge nur passiert sind, um mich auf den richtigen Pfad zu bringen und ich einfach lernen muss, los zu lassen? Was ist, wenn ich einfach nicht mehr an den alten Dingen und meinen alten Plänen festhalten soll, weil ich sonst auf den falschen Pfad wander und das Schicksal versucht mich durch mein vermeintliches Pech darauf zu schossen?
Doch selbst wenn ich daran glaube, was bedeutet das für mein Verhalten? Soll ich mein ganzes Leben in Frage stellen? Soll ich mich komplett neu orientieren? Grübeln alleine bringt nicht viel. Taten müssen folgen.  

Donnerstag, 1. September 2016

Zu Leben bedeutet Kämpfen

Wart ihr schon einmal in einem botanischen Garten? 
Was habt Ihr empfunden?


Gestern besuchte ich den neuen botanischen Garten in Marburg, der mit seiner ganzen spätsommerlichen Pracht in der Sonne strahlte. Jeder Mensch, jede Technik, jede Anwesenheit von einer Welt außerhalb dieses Gartens war mir ein Groll. Vor allem das Schmetterlingshaus hat es mir angetan. Die Schmetterlinge setzten sich sogar auf mich. 
Verzaubert von der Leichtigkeit und Schönheit ihrer Flügel saß ich nieder und betrachtete das Spiel des Lebens. Denn trotz der Schönheit und der Leichtigkeit, die die Schmetterlinge ausstrahlen, sind sie nicht friedvoll. Auch bei Ihnen gilt das Gesetz des Stärkeren, was man leider an den verletzten Flügeln sah. Voller Mitleid wollte ich die großen Schmetterlinge am liebsten in einen separaten Raum bringen, bis mir was auffiel. Die großen Schmetterlinge attackierten nicht nur die kleinen, nein, diese attackierten sich auch untereinander! 


In Gedanken durchwanderte ich den restlichen Garten, doch dort sah ich das selbe. Ohne menschliches Eingreifen lebt der Garten von selbst. Er ist ein Schlachtfeld. Alle Pflanzen kämpfen darum, dass sie genügend Licht und Nährstoffe bekommen, auch wenn das manchmal bedeutet den anderen zu benutzen oder gar dessen Platz einzunehmen. Doch so ist es nun einmal. 


Die Natur ist für uns so befreiend und friedlich, weil wir, im Gegensatz zu einer Stadt, das menschliche Chaos nicht sehen.  Pflanzen und Tiere folgen hauptsächlich ihren "Instinkten", im Gegensatz zu uns Menschen. Sie handeln nicht mutwillig oder (selbst-)zerstörerisch.  Ob es gut oder schlecht ist, dass wir nicht bloß auf unsere Instinkte hören, sei dahin gestellt. Jedoch glaube ich sollten wir öfter darauf hören. Deshalb nehme ich den Schlüssel des Lebens und kann ihn hiermit dank des Gartens zurück hängen. 


Zum Abschluss noch ein Kleinigkeit:
Sehen die nicht wie Bodenhöcker aus? Da will man sich doch fast drauf setzen. ^^